Freizeit ist hoch im Kurs. Flexibilität in der Arbeitswelt auf allen Ebenen nicht mehr wegzudenken.
Vor allem das Thema Arbeitszeit stellt Betriebe immer wieder vor neue Herausforderungen. Die 4-Tage-Woche ist dabei in aller Munde. Doch ist dieses Konzept immer passend?
New Work in Krisenzeiten
In Zeiten der “neuen Arbeitswelt” steht die Frage immer wieder im Raum “Wie erlangen wir Freiheit?”. Da wird der Betriebsinhaber oder die Unternehmerfrau plötzlich mit Themen konfrontiert, die früher keine Rolle spielten. Die Herausforderungen der letzten Jahre haben dabei dazu beigetragen, dass orts- und zeitunabhängiges Arbeiten immer mehr Beachtung fand. Doch auch schon vorher landete das Thema “Flexibles Arbeiten” immer wieder auf den Tischen der Chefs und Chefinnen der Handwerkswelt.
Die neue Technik macht es uns schon lange möglich, digital von überall aus zu arbeiten, zumindest für überwiegend kaufmännisch-verwaltende Tätigkeiten bis hin zu Aufgaben des Marketings und der IT. Aber was ist mit dem Handwerk?
Seit der Pandemie arbeiten auch verstärkt Handwerksbetriebe mit Cloudsystemen, um orts- und zeitunabhängigen Datenzugriff zu ermöglichen und digitalen Nachrichtensystemen, um Wege zwischen Baustellen und Büro zu verkürzen.
In diesem Zuge werden Mitarbeiter mit digitalen Endgeräten ausgestattet, um Teilaufgaben wie Arbeitsberichte und dergleichen ohne Betreten des Büros auch digital bearbeiten zu können. Von überall aus. Und wann immer es gerade passt.
Ressourcenschonende Auftragsplanung
Der Ruf danach, die Ressource Mensch mehr zu schonen, ist schon lange zu hören. Die langanhaltende und unbändige Auftragslage im überwiegenden Teil des Handwerks fordert(e) die wenigen verbleibenden Fachkräfte. Im Stresspaket oft enthalten ist/war der vielerorts unglücklich geforderte Urlaub des Mitarbeiters oder auch sein steter Wunsch, Überstunden abzubauen. Dankend angenommen wird/wurde dann gerne, Stunden gegen Waren einzutauschen – ein dünnes Eis, versteht sich.
Schon lange erarbeiten wir mit unseren Betrieben flexible Modelle, die eben genau das vereinen. Flexibilität und Verpflichtung. Neue Arbeitszeitmodelle entstehen, nach denen Mitarbeiter tendenziell in Schichten arbeiten – horizontal und vertikal in der Woche: Der Betrieb ist an weiterhin 5 Tagen der Woche für den Kunden erreichbar – zugunsten der Flexibilität der Mitarbeiter.
Teilzeitarbeit nimmt zu
Auch dieser Trend nimmt zu: unabhängig der Geschlechter sind auch die Mitarbeiter bereit, ihre Stunden zu reduzieren, mindestens vorübergehend oder dauerhaft in Teilzeit zu arbeiten, um sich in ihrem übrigen Leben jenseits des Berufslebens selbst verwirklichen zu können.
Der Mensch ist heute auf der Suche nach Sinn und Selbstverwirklichung. Menschen suchen nach Lob und Anerkennung. Ein Erkennen der Dringlichkeit eines neuen Arbeitszeitmodells kann dabei genau diese Anerkennung zeigen.
Arbeitgeber sind heute hoch im Kurs, die auf diese Tendenz der Menschheitsgeschichte eingehen. Betriebe, die Beteiligungsorientierung leben und eine bedarfsorientierte Personalarbeit leben, neue Strukturen – auch Arbeitszeitmodelle – gemeinsam mit ihren Mitarbeitern auf den Weg bringen. Altes in Frage stellen. Ausgediente Strukturen über Bord werfen.
Gefragt sind flexible Konzepte, die auf private Belange eingehen: die Möglichkeit zur Vereinbarung von Familie und Beruf, Weiterbildung, oder sich „nebenbei“ selbständig machen zu können. Auch Handwerker suchen nach Sinn und Selbstverwirklichung außerhalb ihrer Arbeitszeit – und das ist auch gut so. Das gibt ihnen Strahlkraft, spornt sie an und gibt ihnen Lebensenergie – die sich nicht zuletzt auf ihre Motivation bei der Arbeit auswirkt.
Arbeitszeit flexibilisieren – um jeden Preis?
Die Arbeitszeit zu flexibilisieren, hat viele Vorteile. Doch gepaart ist die 4-Tage-Woche auch mit Nachteilen. Wichtig ist zu bedenken, dass die Flexibilisierung in dieser Form nicht in jedem Gewerk umsetzbar ist. Die ursprüngliche Wochenarbeitszeit mit einer Umverteilung auf 4 Tage kann nicht immer eingehalten werden, denn dies hängt von diversen Faktoren ab.
Schnell kommen an 4 Tagen täglich 12 Stunden und mehr Abwesenheit von zuhause für den Mitarbeiter zusammen, durch die Mitarbeiter auch hier schnell an ihre Grenzen stoßen. Trotz einem freien Tag mehr pro Woche. Hier gilt es genau hinzuschauen und verschiedene Optionen gut zu durchdenken.
Betriebliche Machbarkeit vorwegdenken
Zweifelsohne bietet das Konzept zur Flexibilisierung neue Möglichkeiten, um den Bedarf der Mitarbeiter nach mehr Zeit für Schonung und Familien- und/ oder Freizeit zu decken – bei gleichzeitiger Bedienung auch betrieblicher Interessen.
Doch VOR der Einführung ist insbesondere und dringend vorwegzudenken, unter welchen strukturellen Voraussetzungen eine Umverteilung auch der Arbeit (überhaupt) machbar ist.
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