Langsam stellen Du und Dein Betrieb sich auf die Umstände der Corona-Krise ein. Doch nach dem ersten Schock durch den Lockdown brauchen Deine Mitarbeiter nun Dich als Führungskraft, um so etwas wie Alltag wieder herstellen zu können. Ich habe für Dich die 5 größten Fehler gesammelt, die Du nun machen kannst:
1. Dich in Deinem Home-Office verkriechen
Du willst Dich auf gar keinen Fall mit dem Corona-Virus anstecken. Das kannst Du Dir auch gar nicht leisten, gehörst vielleicht sogar als Raucher oder durch Herzerkrankungen vorbelasteter Patient zur Risikogruppe. Außerdem bist Du doch sowieso die wichtigste Person in Deinem Betrieb, richtig? Falsch! Du trägst lediglich einen großen Teil der betrieblichen Last, aber gerade Deine Mitarbeiter müssen jeden Tag weiterhin vor die Tür, haben Kontakt zu Kunden und müssen ihre Arbeiten verrichten.
Verkriechst Du Dich nun allein in Deinem Home Office, verlieren Deine Mitarbeiter nicht nur jeden Respekt vor Dir, sondern auch den wichtigen Anker, den sie nun brauchen.
Möchtest Du räumlichen Abstand zu Deinen Mitarbeitern halten, kommuniziere dies und bitte sie, auch in Deinem Betrieb die Abstandsregeln zu beachten. Auch wenn Du ein paar Tage im Home Office bist, zeige Präsenz und gib Deinen Mitarbeitern Uhrzeiten, zu denen sie sich auch spontan bei Dir melden dürfen. Das gibt Deinen Mitarbeitern den nötigen Halt, den sie sich nun so sehr wünschen.
2. Hygiene-Maßnahmen herunterspielen
Deine Mitarbeiter verlangen nach Mundschutz und Desinfektionsmitteln, aber dafür hast Du gerade weder Zeit noch Nerven. Und überhaupt: Wo sollst Du das nun auftreiben?
Es gibt viele Möglichkeiten zum Infektionsschutz auch in Deinem Betrieb, angefangen beim richtigen Händewaschen, über das Tragen von Mund-Nasen-Masken zum Schutz Anderer bis zur vollständigen räumlichen Trennung Deiner Teams.
Wichtig hierbei ist, dass Du die Problematik ernst nimmst und gemeinsam mit Deinen Führungspersonen die Bedürfnisse Deiner Mitarbeiter einerseits und die Empfehlungen von Bund und Ländern andererseits besprichst und umsetzt.
Dabei bist auch Du keine Ausnahme, nur weil Du Führungskraft bist: Trage auch Du Mundschutz und bitte jeden, der Dein Büro betritt, sich vorher die Hände zu waschen. Machst Du nicht strikt mit, werden Deine Mitarbeiter auch schneller nachlässig. Sei daher ein Vorbild!
3. Unüberlegte Kündigungen aussprechen
Kurzarbeit, Soforthilfe, Steuern stunden… Es gibt so viele Mittel und Möglichkeiten, Deinen Betrieb nun finanziell über Wasser zu halten. Dennoch hast Du diesen einen Mitarbeiter, der vielleicht sogar noch in der Probezeit ist und Dir ein Dorn im Auge ist, weil er nicht die Leistung erbringt, die Du erwartest.
Wenn Du diesen einen Mitarbeiter nun entlässt, hast Du auch Kapazitäten frei und hast weniger Papierkram, weil Du die Kurzarbeit dann vielleicht gar nicht beantragen musst.
Sei vorsichtig mit überschnellen Reaktionen! Dein Kopf fährt gerade Achterbahn, was verständlich ist, weil Du einen Betrieb zu leiten hast. Aber Entscheidungen, die so endgültig sind, vielleicht sogar rechtlich problematisch sind, solltest Du gerade mit Vorsicht treffen. Was, wenn der Mitarbeiter erst nach Ende der Probezeit wirklich gut eingearbeitet ist und sich dann als hervorragende Arbeitskraft herausstellt? Vielleicht ist er besonders in der Krise standhaft und stärkt seine Kollegen emotional? Wer erledigt nach Corona die Arbeit, die dieser Mitarbeiter derzeit ausübt?
Zuletzt bedenke außerdem einmal die Außenwirkung: Es ist kein sonderlich positives Arbeitgebermarketing, wenn Du in einer Krise Mitarbeiter vor die Tür setzt. So etwas spricht sich rum. Zusammenhalt hingegen wirkt sich positiv auf Dein Betriebsklima aus!
4. Betriebliche Entscheidungen alleine fällen
Du hast entschieden, Deine Mitarbeiter in Kurzarbeit gehen zu lassen, da Du es Dir gerade nicht leisten kannst, weiterhin alle Löhne voll zu zahlen. Bei Dir hingegen machst Du keine Abstriche.
Wie viele Stunden jetzt wer wann machen soll, entscheidest Du, ohne Feedback von Deinen Mitarbeitern zu holen. Weißt Du eigentlich, welche Mitarbeiter in der Herausforderung stehen, Kinder und Großeltern zu pflegen, weil Schulen, Kindergärten und Pflegeheime geschlossen haben? Berücksichtigst Du die Arbeitszeitregelungen und finanziellen Situationen der Familienmitglieder Deiner Mitarbeiter bei der Einsatzplanung? Natürlich musst Du nicht immer alle äußeren Umstände kennen, aber frage doch Deine Mitarbeiter vorher: Wer kann gerade überhaupt wann arbeiten?
Muss es auch wirklich Kurzarbeit sein? Immerhin ist das Lager gerade ein einziges Chaos, der Fuhrparkt müsste nach und nach einmal gereinigt werden und Deine Bürokraft wollte doch schon vor langer Zeit diese Onlineschulung zum Software-Update machen. Kannst Du es Dir irgendwie leisten, denke auch über diese Optionen zur Arbeitsbeschaffung nach, bevor Du einfach Stunden und Gehälter kürzt.
5. Ausschließlich im Hier und Jetzt leben
Du weißt nicht, wie lang diese Krise noch anhält. Wochen, Monate, Jahre? Die Meinungen gehen auseinander. Und danach? Du kannst doch eh nichts ändern! Also lebst Du im Hier und Jetzt. Pläne machst Du eher im Tages- und Wochenrhythmus, statt in Monaten und Jahren zu denken.
Aber es wird die Zeit nach Corona kommen, in der Du für Stabilität sorgen musst, egal, ob es zu einem Boom des Handwerks oder zu einer Auftragsflaute kommen wird. Versuche, den Blick trotzdem nach Vorn zu richten und jetzt schon für die kommenden Monate Aufträge einzuholen, Kostenvoranschläge zu formulieren und Deinen Betrieb auf die Zukunft auszurichten. Denn in jeder Krise steckt auch eine Chance: Vielleicht ergeben sich gerade durch Home Office oder Kurzarbeit neue Erkenntnisse, wie die Betriebsstruktur in Zukunft aussehen soll? Ist nicht gerade jetzt die Zeit für die Digitalisierung Deiner Prozesse und Vermittlung neuer Kompetenzen an Deine Mitarbeiter gekommen? Zeig Deinen Mitarbeitern eine Führungskraft, die optimistisch und zukunftsorientiert voranschreitet und eine sicherere Perspektive bietet.
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A propos Krise…
Manchmal muss es nicht erst Corona sein. Manchmal bringt auch eine Scheidung eine betriebliche Krise mit sich. Wer den Bestand seines Unternehmens sichern möchte, für den lohnt sich ein Blick in unsere Titelstory des Handwerk Magazins der Februar-Ausgabe.
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