Es gibt immer wieder diese Phasen, da prasseln etwa Stress und Misslingen auf Sie ein – Sie haben bereits innerhalb einer Woche das zweite schwierige Mitarbeitergespräch zu führen und: In Ihrem Betrieb kehrt keine Ruhe ein. Das erste Gespräch in dieser Woche verlief bereits nicht sonderlich gut. Ihr Mitarbeiter und Sie sind in einem Wortgefecht voller Vorbehalte und Vorwürfe eskaliert und auseinandergegangen.
Schwierige Mitarbeitergespräche?
Sie reden tagtäglich unzählige Male mit Ihren Mitarbeitern und stehen mit einigen sogar im ständigen Kontakt – Doch was macht ein Mitarbeitergespräch zum schwierigen Mitarbeitergespräch?
Schwierige Mitarbeitergespräche werden von der Führungskraft und dem Mitarbeiter als schwierig und unangenehm empfunden. Es geht um persönliche, emotional nahegehende und geladene Themen wie Krankheit, hohe Fehlzeiten, schlechte Leistungen bei der Arbeit und Konflikte und Streitigkeiten im Team.
Da Sie das Gefühl haben, dass auch Sie Ihren Teil zum Scheitern des ersten schwierigen Mitarbeitergespräches beitrugen, möchten Sie nun vorbereitet und ruhig in das zweite Gespräch gehen.
Wie Sie verletzendes und nicht lösungsorientiertes Handeln vermeiden
Seien Sie wertschätzend. Folgen Sie auch in schwierigen Mitarbeitergesprächen den im Podcast letzte Woche vorgestellten Feedbackregeln und nutzen Sie auch die dort vorgestellte Feedback-Methode, die Sandwich-Methode. Das sind gute erste Hilfen, um schwierige Mitarbeitergespräche zu meistern.
Sinnvoll kann es aber auch sein, dass Sie erstmal einige Don’ts verinnerlichen, die in einem schwierigen Mitarbeitergespräch zur Eskalation führen können. Das Vermeiden kann schon die halbe Miete sein. Die wichtigste Don’t-Grundregel bei schwierigen Mitarbeitergesprächen ist, dass Sie verletzendes und nicht lösungsorientiertes Handeln vermeiden.
Von der Machtposition aus drohen
Als Führungskraft oder Chef sind Sie in einer Machtposition, Sie sitzen am „längeren“ Hebel. Naheliegend ist daher, dass Sie diesen längeren Hebel auch in schwierigen Mitarbeitergesprächen nutzen, um etwa Ihren Mitarbeiter davon zu „überzeugen“ bzw. ihn dazu zu „drängen“, etwas an seinem Verhalten oder Leistungen zu ändern. Einschüchterung und drohendes Verhalten führen aber selten zum nachhaltigen Erfolg. Ihr Mitarbeiter wird sich durch Einschüchterungen und Drohungen eher zurückziehen, demotiviert sein, innerlich kündigen und im schlimmsten Fall Ihren Betrieb verlassen. Verhindern Sie daher mit Abmahnung, Versetzung, Kündigung, Beurlaubung, Stornierung des geplanten Urlaubs oder sonstigen Bestrafungen zu drohen.
Den Mitarbeiter ernst nehmen
Nehmen Sie Ihren Mitarbeiter ernst? Es kann immer wieder zu Situationen kommen, in denen Sie Ihren Mitarbeiter nicht so ernst nehmen, wie er es sich vorstellt und wünscht.
Unterstellen Sie Ihrem Mitarbeiter nicht, dass er etwa mit voller Absicht schlechtere Leistungen zeige. Tragen Sie das Kritikgespräch oder Teile dessen nicht in der Öffentlichkeit vor den Augen Ihrer Mitarbeiter aus. Die Probleme gehen in der Regel nur Ihren Mitarbeiter und Sie etwas an. Höchstens wenn Dritte wie der zuständige Meister oder direkt betroffener Kollege betroffen sind, kann es sinnvoll sein, auch diesen einzubinden. In der Öffentlichkeit vor all Ihren Mitarbeitern hat das Gespräch jedoch nichts verloren. Hier verliert Ihr Mitarbeiter nur sein Gesicht und seine Würde vor dem Team.
Das Problem fokussieren, aber richtig!
Um die Probleme des Mitarbeiters und damit verbunden auch Ihre bzw. die betrieblichen Probleme lösen zu können, ist es wichtig, dass Sie die Probleme richtig fokussieren. Es bringt weder Ihrem Mitarbeiter noch Ihnen etwas, wenn Sie pauschalisieren oder voreingenommen lösen wollen. Sinnvoller ist es stattdessen, offen an den Mitarbeiter heranzutreten. Lassen Sie sich mittels Fragen und ICH-Botschaften erzählen, was der Mitarbeiter aus seiner Sicht zu sagen hat. Anschließend können Sie gemeinsam an dem Problem arbeiten.
Mehr zum Thema der schwierigen Mitarbeitergespräche erfahren Sie in der aktuellen Podcast-Episode. Hören Sie doch gerne gleich rein.
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