Mitarbeiter zu binden bedeutet Mitarbeiter zu sprechen

20% eines Jahresgehalts kostet der Ersatz eines Mitarbeiters – vorausgesetzt, wir finden ihn am Markt. Erschreckend ist diese Erkenntnis, wenn wir bedenken, dass 30 – 40% der Mitarbeiter in den nächsten fünf Jahren einen Jobwechsel planen. Dem können wir vorbeugen – durch intensive Gesprächsführung, Beobachtung und sensitive Führung.

 

Ein Eisberg ist gefährlich

Wir können einem Menschen immer nur vor den Kopf schauen. Sprechen wir nicht mit ihm, ganz gleich, ob es sich dabei um unseren Partner, unsere Eltern oder Mitarbeiter handelt, so können wir die Untiefen seiner Gedanken nicht erraten. Wenn wir mit den Menschen sprechen, haben wir zumindest die Chance darauf, dass uns die wahren Gedanken verraten und die wirklichen Gefühle offengelegt werden.

 

Ein Eisberg besteht aus sieben Siebteln, von denen sechs Siebtel unterhalb der Wasseroberfläche liegen. Die Bestandteile unterhalb der Wasseroberfläche sind in gewisser Form „unberechenbar“, weil sie im Verborgenen liegen. Genauso verhält es sich mit den Erwartungen der Mitarbeiter. Die Erwartungen, über die sie sprechen, liegen quasi oberhalb der Wasseroberfläche: Der Gehaltswunsch, der Wunsch auf Firmenwagen und die Anzahl der Urlaubstage, ggf. noch Urlaubs- und Weihnachtsgeld. Hier handelt es sich um harte und messbare Fakten.

 

6/7 machen unberechenbar

Den „gefährlichen“ Anteil machen die Erwartungen des Mitarbeiters aus, die eher aus weichen Faktoren bestehen. Mitarbeiter wünschen sich authentische Führung, ein gutes Team, ein WIR-Gefühl, Weiterentwicklung und Nachhaltigkeit. Doch was im Einzelnen bedeutet das für den Einzelnen? In welcher Gewichtung stehen die einzelnen Erwartungen zueinander? Blenden wir diese Erwartungen aus oder verweigern die Anzeichen des Mitarbeiters, so wird er unberechenbar. Stillschweigend müssen wir dann davon ausgehen, dass er seinen Weggang plant und er zu den 30 – 40% der Mitarbeiter zählt, die in den nächsten fünf Jahren ihren Job wechseln. Führungskräfte tun folglich sehr Gutes daran, wenn sie sich in Gespräche mit den Mitarbeitern begeben und die Erwartungen, Sorgen, Ängste und Nöte, aber auch Wünsche abklopfen und nach Wegen suchen, dass beider Seiten Wünsche erfüllt werden.

 

Mitarbeiter wollen begeistert werden

Auszubildende, Führungskräfte und auch Mitarbeiter wollen begeistert werden, ganz gleich welchen Alters und Funktionsgrad. Das zu erreichen ist leichter als gedacht. Die Formel für die Begeisterung ist die Summe aus den (erfüllten) Erwartungen und einem Quäntchen X, das individuell auf den Einzelnen zugeschnitten ist, Mehrwert bietet und überraschend ist. Das setzt voraus, dass wir die Erwartungen der Mitarbeiter aus Gesprächen eben überhaupt kennen. Nur dann sind wir in der Lage, die Erwartungen annähernd zu treffen und mit einem Faktor X zu übertreffen. Die Frage ist nur, was sind wir als Inhaber bereit zu geben, um die Erwartungen 1.) herauszufinden, 2.) zu erfüllen und 3.) dann noch zu übertreffen. Die Personaldecke scheint oft noch nicht dünn genug und der Schmerz nicht groß genug zu sein, um diese Frage konkret beantworten zu können und ins Handeln zu kommen. Eigentlich ist es doch gar nicht so schwer, in ein wertschätzendes Gespräch zu gehen, oder? Das könnte Leben retten – betriebliches und familiäres gleichermaßen.

 

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